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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 896 mal aufgerufen
 Giallo Forum
Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

28.05.2003 16:56
Killer sind unsere Gäste (1974) Zitat · Antworten

Hallo,

wer hat die Marketing-Film-DVD zu "Killer sind unsere Gäste" (Originaltitel: "Gli assassini sono nostri ospiti") und möchte sie verkaufen? Ich suche den Film dringend und möchte dabei nicht über das Ausland bestellen. Ich freue mich über Resonanz!

Dennis M. Dellschow Offline



Beiträge: 598

31.05.2003 18:30
#2 RE: Killer sind unsere Gäste (1974) Zitat · Antworten

Die ist schwer zu kriegen - wegen der 18er-Freigabe, oder?

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

31.05.2003 18:40
#3 RE: Killer sind unsere Gäste (1974) Zitat · Antworten

Ja, deshalb frage ich ja!

Dennis M. Dellschow Offline



Beiträge: 598

01.06.2003 14:17
#4 RE: Killer sind unsere Gäste (1974) Zitat · Antworten

Tss-tss-tss ...

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

03.08.2012 00:36
#5 RE: Killer sind unsere Gäste (1974) Zitat · Antworten



KILLER SIND UNSERE GÄSTE / GLI ASSASSINI SONO NOSTRI OSPITI (1974)

mit Anthony Steffen, Margaret Lee, Luigi Pistilli, Gianni Dei, Sandro Pizzochero, Giuiseppe Castellano und Livia Cerini


Eine Gangsterbande überfällt einen Juwelierladen in Mailand, und diese Aktion endet trotz lückenloser Planung blutig. Sie begeben sich mit dem erbeuteten Schmuck auf die Flucht, doch ein Unfall mit ihrem Wagen fordert ein weiteres Todesopfer. Einer der Gangster ist bei dem Raub schwer verletzt worden und das Trio sucht sich nun Unterschlupf in der feudalen Villa eines Arztes. Doktor Malerva (Anthony Steffen), der den schwer Verwundeten versorgen soll, wird zusammen mit seiner Frau Mara (Livia Cerini) als Geisel genommen. Schnell stellt sich für die Ganoven heraus, dass sie in einer unerträglichen Ehehölle gelandet sind und es entsteht ein Nervenkrieg, der sich immer mehr zuzuspitzen droht. Elisa (Margaret Lee), die kühle Anführerin der Bande, kommt derweil der neurotischen Hausherrin näher, die jedoch Fluchtpläne schmiedet. Als die Situation völlig außer Kontrolle gerät, steht plötzlich auch noch die Polizei vor der Türe. Ist der Coup damit bereits gescheitert...?

Das Auswahlkriterium Schauspieler (in diesem Fall Margaret Lee) bringt mitunter einige Überraschungen in den Player, mit denen nicht im Entferntesten zu rechnen war. "Killer sind unsere Gäste" ist so ein glücklicher Zufall gewesen, denn der Film, der sich dezent einiger Giallo-Anleihen bedient, stellte sich in jeder Hinsicht als richtiger Volltreffer heraus. Von der Beschreibung her wirkt er sehr unscheinbar und vielleicht sogar wenig originell, doch die Inszenierung ist überzeugend und trotz der räumlichen Gebundenheit sehr abwechslungsreich. Regisseur Vincenzo Rigo inszenierte einen grundsoliden Film (mit einiger Fantasie mag man ihn Thriller nennen), der mit schubartiger Spannung, unwirschen Tempowechseln, rasanten Schnittfolgen und eindringlichen Bildern überzeugen kann. Hinzu kommt, dass sich das Geschehen nur langsam erschließt und lange nicht preisgibt, wo dieser Alptraum hinführen wird. Die Schauspieler liefern verhältnismäßig überzeugende Studien und beeindrucken mit aufgeweckten Interpretationen.







Margaret Lee, unlängst Expertin für erotische (oder vorzugsweise lesbische) Einlagen, liefert hier eine ihrer besten Darstellungen die ich von ihr kenne. Elisa ist einfach nicht zu entschlüsseln und sie stellt eine eiskalte Fassade zur Schau. Die Kamera schmeichelt ihr permanent mit umwerfenden Großaufnahmen und dokumentiert ein in jeder Situation beinahe unbeeindrucktes Gesicht. Ihre wachen Augen observieren alles und jeden und dabei verliert sie keine unnötigen Worte. Sie manipuliert auf non-verbaler Ebene und ist der kühle, berechnende Kopf der Bande. Als sie die Frau des Doktors verführt, sieht man eine von Margaret Lees erotischsten Darbietungen überhaupt. Die große Überraschung in diesem Film ist die Leistung von Livia Cerini, die mir bis hierher unbekannt war. Als sie zum ersten mal in der Szenerie erscheint, weiß man sofort mit wem man es zu tun hat. Sie degradiert Elisa sofort vollkommen gleichgültig, aber mit bitterem Zynismus als Flittchen ihres Mannes, allerdings scheinen aber an ihrem eigenen Bettpfosten auch schon unzählige Kerben eingeritzt zu sein. Als sich die "Gäste" dann schließlich vorgestellt haben, legt Frau Doktor so richtig los. Vor versammelter Mannschaft stellt sie ihn als langweiligen Waschlappen hin und kritisiert ihn wo sie nur kann. Doch nicht nur im Bereich der teils köstlichen Dialoge sorgt die attraktive Livia Cerini für Aufsehen, sie serviert eine sagenhafte, multifunktionelle Vorstellung, das heißt sie muss wirklich für alles oder jeden herhalten. Mehrmals setzt sie ihrem Mann in aller Konsequenz Hörner auf, was ihr trotz aller spürbaren Abneigung wegen der beteiligten Personen sichtliche, perverse Freude bereitet. Sagenhaft diese Damen!

Anthony Steffen als Arzt und frustrierter Ehemann agiert ebenso sicher. Die hysterischen Anflüge seiner Frau hat er schon längst satt, und die beiden übertrumpfen sich gegenseitig im Abschießen von Torpedos unter die Gürtellinie. Dabei scheinen sie manchmal zu vergessen, dass sie eigentlich als Geiseln genommen wurden. Das Ehepaar hat keine Hemmungen sich vor ihren ungebetenen Gästen zu zerfleischen. Doktor Malerva erscheint dabei allerdings genau so zu sein, wie er von seiner Frau charakterisiert wird. Seine inadäquate Ruhe und Gleichgültigkeit hat Methode. Als Ermittler sieht man Luigi Pistilli, der durch eine weniger Aufsehen erregende Darbietung auffällt. Er hat den Juwelenraub und die Morde aufzuklären und es erscheint insgesamt etwas rätselhaft, wie er diesen verzwickten Fall überhaupt lösen kann. Gianni Dei als Mitglied des Gangster-Trio zeichnet einen gewaltbereiten, rücksichtslosen und abstoßenden Zeitgenossen. Um die Tiraden von Frau Doktor ertragen zu können, nimmt er einige Drinks zu sich und verkündet schließlich, dass er sie, bevor er sie abknallt, noch ausprobieren wird. Diese Szene ist bemerkenswert inszeniert worden, denn man sieht eine traumartige Sequenz, in der die Zweisamkeit mit Margaret Lee eingeblendet wird. Insgesamt hat man es mit sehr guten Leistungen zu tun, die sogar noch durch eine geistreiche Ausreizung von etlichen Klischees überrascht.

Da dieser Fall eigentlich ziemlich herkömmlich ist, musste man sich einiger Alternativen bedienen. So kann man die Hauptdarsteller dabei beobachten, wie sie viele Irrwege gehen müssen, die zunächst für das Gesamtgeschehen völlig irrelevant erscheinen. Aber das Mosaik setzt sich langsam zusammen und kann mit einem gelungenen und abwechslungsreichen Finale zur Kenntnis genommen werden. Trotz der örtlichen Gebundenheit kommt es kaum zu Ausfällen, beispielsweise die Szenen im Garten der Malervas, wo eine rasante Hetzjagd stattfinden wird, beweist ein besonderes Gespür für Atmosphäre mit Licht- und Schattenspiel, in beinahe stahlblauem Schimmer. Wer Blut, üble Effekte und haufenweise Brutalität erwartet, der wird mit "Killer sind unsere Gäste" sicher unzufrieden sein, aber der Film setzt abwechslungsweise auf andere Komponenten. Die Musik passt sehr gut zum Geschehen, die Schauspieler sowieso, und abschließend möchte ich diesem Filmchen einfach ein großes Lob aussprechen, denn er konnte die zugegebenermaßen geringen Erwartungen weit übertreffen. Sehr unterhaltsam!

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