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Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

02.12.2021 17:17
#391 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Lord Low im Beitrag #390
Zitat von Fabi88 im Beitrag #384
Es ist nämlich illusorisch, dass Engländer, Kanadier, Schotten, Amerikaner, Isländer, Schweden usw. eine in Deutschland und auf deutsch gedrehte Serie, die in London spielt, annehmen.


Man könnte es auch wie bei "Vienna Blood" machen. Dort wird mit britischen, deutschen und österreichischen Schauspieler*innen in Wien (auf englisch) gedreht und produziert wird mit Mitteln aus diesen drei Ländern.

Ob der ORF jetzt bei Wallace auch dabei wäre, steht auf einem anderen Blatt, aber ZDF und BBC würden ja schon reichen.


Das "Problem" ist aber ja gerade, dass weder das ZDF sich mit Wallace befassen würde, noch die BBC irgend ein Interesse daran hätte - erst recht nicht, wenn auch noch deutsche Schauspieler tragende Rollen bekleiden. Die BBC hat "Vienna Blood" auch keinesfalls mit produziert, sondern erst nach Fertigstellung die Rechte für die Auswertung in Großbritannien erworben.
Da die Ausstrahlung beim ZDF erst ein Jahr nach der österreichischen Ausstrahlung erfolgte, dürfte der Anteil des ZDF an den Produktionskosten eher kleiner ausfallen.
Frank Tallis (hat die Vorlagen zu Vienna Blood geschrieben) ist ein relativ junger Autor (im Vergleich zu Wallace) - da wären wir auch wieder bei "Babylon Berlin", das auch von der heutigen Perspektive und Sichtweise lebt.
Letztendlich haben hier die Österreicher sich natürlich ein wenig an "Babylon Berlin" und "Sherlock" angehängt, mit Wien einen pittoresken Handlungsort und auf Englisch gedreht um die weltweiten Vermarktungschancen zu erhöhen. Wie der Verkauf an die BBC zeigt, ja durchaus mit Erfolg. Das lässt sich aber ebenso wenig auf Edgar Wallace projizieren wie die Finanzierung und Produktion von "Babylon Berlin".
Wenn man sich aber Vienna Blood als Vorbild nimmt: ein Produzent (ob nun Produktionsfirma, TV-Sender oder Streaminganbieter) müsste bei Wallace die kompletten Herstellungskosten übernehmen, auf Englisch drehen, ausländische Schauspieler einsetzen und darauf hoffen, dass das Endergebnis gut genug ausfällt, dass man mit den Auslandsrechten wieder genug Geld einspielt. Das hat man sich selbst bei "Babylon Berlin" nicht getraut - da musste die erste Ko-Produktion zwischen ÖR und Streaming-Dienst her und ZDF und Sky haben dabei gerade einmal die Hälfte des Budgets geschultert. Der Rest kam von der Produktionsfirma X-Filme und dem Weltvertrieb Beta Film (die sich ihrer Sache anscheinend sehr sicher waren). Kein Weltvertrieb würde für eine deutsche Wallace-Serie ins Risiko gehen, ARD und ZDF haben sicher kein Interesse daran (erst recht nicht historisch) und wegen "Babylon Berlin" wird der Bedarf nach 20er-Jahre-Krimi-Serien auch erstmal gedeckt sein.
In "Vienna Blood" habe ich auch nur einmal reingezappt und es dann wegen der starken Anlehnung an "Babylon Berlin", vermischt mit Sherlock Holmes, aber dem sichtbar geringeren Budget schnell sein gelassen... Dass es eine zweite Staffel gibt, wundert mich, freut mich aber für die Beteiligten.

Lord Low Offline




Beiträge: 746

02.12.2021 17:24
#392 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Bei "Babylon Berlin" hat man meiner Meinung nach völlig unnötigerweise auf CGI-Effekte gesetzt. Das wäre für Wallace nicht nötig. Wenn man dann auch noch in schwarzweiß drehen würde, könnte man noch zusätzlich Geld einsparen und evtl. auch auf ältere Archivaufnahmen aus London zurückgreifen.

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

03.12.2021 09:42
#393 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Lord Low im Beitrag #392
Bei "Babylon Berlin" hat man meiner Meinung nach völlig unnötigerweise auf CGI-Effekte gesetzt. Das wäre für Wallace nicht nötig. Wenn man dann auch noch in schwarzweiß drehen würde, könnte man noch zusätzlich Geld einsparen und evtl. auch auf ältere Archivaufnahmen aus London zurückgreifen.

Nett gedacht, das sind auch alles Überlegungen, die ich in meiner Jugend bei eigenen Amateurfilmen vielleicht gehabt hätte, hat aber mit realen Produktionsbedingungen leider Nichts zu tun.
Die CGI-Effekte bei "Babylon Berlin" (Du spielst damit wahrscheinlich vor allem auf die Zug-Sequenz an?) dienten ganz im Gegenteil dazu Kosten zu senken. Diese Szenen auf einem realen, fahrenden Zug zu drehen wäre teurer gewesen - nicht günstiger. Und bei Wallace (in den 20ern) würde man jede Menge VFX benötigen. Man vergisst gern, wie viele Fernsehantennen, Reklametafeln oder Autos in der Postproduktion aus Straßen entfernt werden müssen - mögen sie ansonsten noch so sehr nach 20er-Jahren aussehen. Ganz im Gegenteil müsste man ja britische Straßenzüge zwangsläufig im Computer erstellen. Ein Dreh in London ist - anders als bei Donna Leons Venedig - nicht (mehr) möglich, da erstens teuer und zweitens Nichts mehr dort nach 20ern aussieht. "Mordkommission Berlin 1" ist für sein 20er-Jahre-Berlin nach Prag gegangen - benötigte auch dort aber viel CGI.

Die Kosten, die der Farbfilm in den 60ern verursachte, hatte auch nicht nur damit zu tun, dass man neue Konservenaufnahmen aus London benötigte, sondern mit dem teureren Filmmaterial, das überdies wesentlich weniger lichtempfindlich war. Man brauchte mehr Licht, also mehr Material, Personal und Zeit zum Einleuchten.
Das ist heute bei digitalen Produktionen Alles nicht mehr der Fall. Es kostet wahrscheinlich exakt genauso viel Geld in Schwarzweiß zu produzieren - da dort meist in Farbe gedreht und erst in der Postproduktion in Schwarzweiß konvertiert wird. Ob man das tut (mit Kontrastbearbeitungen und Co) oder ein normales "farbiges Grading" durchführt, kommt zeitlich und somit finanziell quasi auf's selbe Hinaus. Das für ein paar Sekunden Archivmaterial zu tun, ist betriebswirtschaflicher Quatsch. Eher würde man dieses bisschen Archivmaterial dann mal schnell colorieren.
Eine schwarzweiße Serie ließe sich sehr wahrscheinlich auch erst recht nicht mehr verkaufen.

Lord Low Offline




Beiträge: 746

03.12.2021 11:00
#394 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88 im Beitrag #393
Diese Szenen auf einem realen, fahrenden Zug zu drehen wäre teurer gewesen - nicht günstiger.


Ich hab mich vor allem auf solche Szenen wie am Alexanderplatz bezogen. Die sind extrem teuer, sehen aber trotzdem gar nicht gut aus. Kosten kann man nicht nur sparen, wenn man Szenen anders dreht. Die meisten Kosten werden gespart, wenn man beim Drehbuchprozess bereits mitdenkt und bestimmte Szenen aus Kostengründen gleich ganz weglässt.

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

03.12.2021 11:31
#395 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Lord Low im Beitrag #394
Zitat von Fabi88 im Beitrag #393
Diese Szenen auf einem realen, fahrenden Zug zu drehen wäre teurer gewesen - nicht günstiger.


Ich hab mich vor allem auf solche Szenen wie am Alexanderplatz bezogen. Die sind extrem teuer, sehen aber trotzdem gar nicht gut aus. Kosten kann man nicht nur sparen, wenn man Szenen anders dreht. Die meisten Kosten werden gespart, wenn man beim Drehbuchprozess bereits mitdenkt und bestimmte Szenen aus Kostengründen gleich ganz weglässt.


Das ist Ansichtssache und die angesprochenen Szenen sind mir nie negativ aufgefallen (selbst bei der Premiere im Kino nicht). "Babylon Berlin" lebt sehr von diesen Großstadtbildern einer vergangenen Epoche, die eben durch CGI oder große aufwändige Set-Bauten realisiert werden müssen. Wenn man Edgar Wallace zwar in den 20ern spielen lassen will, aber möglichst kostengünstig, kommen Kammerspiele dabei heraus, die wenig Schauwerte haben und aufgrund von Kulissen und Kostümen dennoch nicht ganz so billig sind. Warum braucht es dann das 20er-Jahre-Setting? Da kann ich auch ins Imperial Theater auf der Hamburger Reeperbahn gehen (ohnehin immer eine Empfehlung wert!) und mir dort die liebevoll gestalteten Kulissen und Kostüme beim nächsten Wallace-Stück anschauen.
Schauspieler in von der FTA geliehenen 20er-Jahre-Kostümen durch altmodische Büros und Schlösser laufen lassen und zwischendurch rechtefreie Stadtaufnahmen von London aus den 20ern einblenden, kann im Amateurfilmrahmen vielleicht funktionieren - ARD, ZDF, Sky, RTL+, Netflix und Co würden so etwas aber niemals produzieren.
Entweder groß aufgezogen, entsprechend teuer und quasi "nicht wegen, sondern trotz Wallace" ein allgemeines Publikum mit Schauwerten überzeugen oder ein hobbymäßiges Projekt mit geringsten Mitteln für eingefleischte Wallace-Fans. Dazwischen gibt es leider Nichts. Und Letzteres findet ja durchaus statt - in letzter Zeit wurden ja ein paar Amateur- oder semiprofessionelle Filme mit Wallace-Thematik hier geteilt.

Lord Low Offline




Beiträge: 746

03.12.2021 11:39
#396 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88 im Beitrag #395
"Babylon Berlin" lebt sehr von diesen Großstadtbildern einer vergangenen Epoche, die eben durch CGI oder große aufwändige Set-Bauten realisiert werden müssen.


Die Schauspieler*innen, die erzählten Geschichten neben dem Plot und auch die gute Kameraführung plus Musik tragen meiner Meinung nach viel mehr zur Atmosphäre von "Babylon Berlin" bei als irgendwelche merkwürdigen CGI-Szenen.

Auch die alten Wallace-Filme haben vor allem durch die Schauspieler, die Inszenierung und die Musik gelebt.

Lord Low Offline




Beiträge: 746

03.12.2021 11:54
#397 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88 im Beitrag #395

Entweder groß aufgezogen, entsprechend teuer und quasi "nicht wegen, sondern trotz Wallace" ein allgemeines Publikum mit Schauwerten überzeugen oder ein hobbymäßiges Projekt mit geringsten Mitteln für eingefleischte Wallace-Fans. Dazwischen gibt es leider Nichts.


Dazwischen wäre sowas wie "Murdoch Mysteries". Da gibt es meines Wissens nach keine CGI-Effekte und auch keine so aufwändigen Sets wie bei "Babylon Berlin". Trotzdem überzeugt die Serie komplett und auch die Atmosphäre stimmt.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

03.12.2021 15:43
#398 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88 im Beitrag #395
Entweder groß aufgezogen, entsprechend teuer und quasi "nicht wegen, sondern trotz Wallace" ein allgemeines Publikum mit Schauwerten überzeugen


Das wäre der Traum. Und sollte das Produkt dann überzeugen, dann könnte auch Wallace wieder zu einer neuen Marke werden. Natürlich höchst illusorisch!

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

25.01.2022 22:16
#399 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Gerade die Wannseekonferenz in der ZDF-Mediathek geschaut. Bestärkt mich in der Auffassung, dass das schauspielerische Potential hierzulande auf jeden Fall vorhanden ist. Einige sehr prägnante Gesichter, die in neue Kriminalverfilmungen - gerade auch in historischem Ambiente - gut hineinpassen würden.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

26.01.2022 07:14
#400 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

An guten deutschen Schauspielern mangelt es sicher nicht. Schau Dir nur mal Serien wie Charitè, Ku´damm, Babylon Berlin, Unsere wunderbaren Jahre usw. an. Da gäbe es genügend jüngere und ältere hervorragende Darsteller.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

26.01.2022 08:22
#401 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #399
Gerade die Wannseekonferenz in der ZDF-Mediathek geschaut. Bestärkt mich in der Auffassung, dass das schauspielerische Potential hierzulande auf jeden Fall vorhanden ist....

Das habe ich auch gedacht: Gesichter, die in damaliger Zeit auch bei Wallace gepasst haben. Bei Wannseekonferenz habe ich in dem Zusammenhang nur gedacht, dass dramaturgisch etwas mehr Bewegung dem Film gut getan hätte. Da ich selber über den Tag viele Telefonkonferenzen habe, hätte ich mich über mehr Szenen abseits der Konferenz gefreut.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

26.01.2022 13:27
#402 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #401
Zitat von Count Villain im Beitrag #399
Gerade die Wannseekonferenz in der ZDF-Mediathek geschaut. Bestärkt mich in der Auffassung, dass das schauspielerische Potential hierzulande auf jeden Fall vorhanden ist....

Das habe ich auch gedacht: Gesichter, die in damaliger Zeit auch bei Wallace gepasst haben. Bei Wannseekonferenz habe ich in dem Zusammenhang nur gedacht, dass dramaturgisch etwas mehr Bewegung dem Film gut getan hätte. Da ich selber über den Tag viele Telefonkonferenzen habe, hätte ich mich über mehr Szenen abseits der Konferenz gefreut.


Mich hat es auch ein wenig geschüttelt, als ich in der Vorankündigung las, Matti Geschonneck würde die Wannseekonferenz erneut verfilmen. Geschonneck ist ja für seine ruhige Erzählweise bekannt - manche würden sie vielleicht auch als langatmig bezeichnen. Das Resultat hat mich aber in diesem Fall sehr überzeugt. Es handelt sich ja um ein Remake der gleichnamigen Heinz-Schirk-Verfilmung von 1984, die übrigens vergleichbar hochkarätig besetzt ist (u.a. Reinhard Glemmnitz, Dietrich Mattausch, Martin Lüttge, Robert Atzorn, Peter Fitz) und unlängst auch bei ARD alpha (?) lief.

Dass wir also hochkarätige Schauspieler haben, die auch die neue Wannseekonferenz-Verfilmung letztlich bestimmen, ist ganz gewiss der Fall. Nur ob deren hohe Kunst auch dazu ausreichen mag, sich heutzutage als waschechte (Wallace-)Briten zu verkaufen, das mag ich doch in Frage stellen. Allen genannten Referenzproduktionen wie "Ku'damm" oder "Babylon Berlin" ist ja doch eines gemeinsam: Es handelt sich um waschechte deutsche Produktionen mit einem urdeutschen Plot.

Eher fiele mir unlängst, allerdings als Beispiel in die andere Richtung, Miguel Alexandres "Spy City" ein. Hergestellt als deutsch-britisch-tschechische Co-Produktion, wurden zumindest die Hauptcharaktere ihrer wirklichen Nationalität entsprechend besetzt. Ich halte das, zumindest in den wesentlichen Rollen, für recht alternativlos im Jahre 2022.

Gruß
Jan

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

27.01.2022 07:18
#403 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Jan im Beitrag #402
Es handelt sich um waschechte deutsche Produktionen mit einem urdeutschen Plot.



Demnach wären Wallace-Plots urbritisch? Alleine am Handlungsort der Romane kann man das allerdings meines Erachtens nicht fest machen.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

28.01.2022 23:43
#404 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #403
Zitat von Jan im Beitrag #402
Es handelt sich um waschechte deutsche Produktionen mit einem urdeutschen Plot.



Demnach wären Wallace-Plots urbritisch? Alleine am Handlungsort der Romane kann man das allerdings meines Erachtens nicht fest machen.

Ganz gewiss ist er im Mindesten nicht urdeutsch. Die genannten Referenzproduktionen behandeln nahezu ausnahmslos deutsche Zeitgeschichte. Dass die vielen guten deutschen Darsteller darin passgenau zur Geltung kommen, verwundert kaum. Schon aber bei nur geringer Abweichung des Musters im Falle "Spy City" änderte sich auch die Besetzung. Auch "Spy City" behandelt im Kern deutsche Zeitgeschichte, erzählt diese aber aus internationalem Blickwinkel (im Wesentlichen aus dem britischen). Nun könnte man anführen, die Besetzung erfolgte aufgrund der britischen Beteiligung an der Produktion. Das mag ganz sicher auch so sein. Überraschend spielt hier einmal nicht Heino Ferch die Hauptrolle - es ist der Brite Dominic Cooper, der den Mann vom MI6 verkörpert, es ist die Französin Romane Portail, die in der Rolle der französischen SDECE-Agentin zu sehen ist. Als dritte Hauptfigur gibt Leonie Benesch die Berliner Sekretärin. Kurzum: Ich denke nicht, dass in Betracht gekommen wäre, den Stoff rein deutsch mit rein deutscher Besetzung zu realisieren. Die Gefahr, von den verwöhnten Zuschauern aufgrund folkloristischer Besetzung verhöhnt, verlacht und links liegengelassen zu werden, die Produktion überdies nicht international vermarkten zu können, hätte da meinem Gefühl zufolge durchaus bestanden. Ich glaube, dass den Zuschauern anno 2022 aus der Geschichte heraus erklärt werden müsste, warum ein wesentlicher Part einer neuen Edgar-Wallace-Verfilmung mit einem bekannten deutschen Gesicht besetzt wurde. Und da sind wir dann wieder beim Plot, der eben nicht so urdeutsch ist, als dass jede einzelne Wallace-Figur auf einmal einen deutschen Background haben könnte.

Gruß
Jan

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

29.01.2022 00:28
#405 RE: Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten Zitat · Antworten

Zitat von Jan im Beitrag #404
Ich glaube, dass den Zuschauern anno 2022 aus der Geschichte heraus erklärt werden müsste, warum ein wesentlicher Part einer neuen Edgar-Wallace-Verfilmung mit einem bekannten deutschen Gesicht besetzt wurde. Und da sind wir dann wieder beim Plot, der eben nicht so urdeutsch ist, als dass jede einzelne Wallace-Figur auf einmal einen deutschen Background haben könnte.


Dann sind wir allerdings nicht beim Plot, sondern wieder beim Handlungsort. Beziehungsweise im Endeffekt bei der Tatsache, dass die heutigen Zuschauer zu fantasielos (oder zu kritisch) sind, um eine nationenfremde Besetzung zu würdigen.

Kriminalität an sich - oder noch universeller gesprochen Neid, Gier, Verlangen, Rache etc. - ist weder urdeutsch noch urbritisch, sondern urmenschlich.

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