Ewen Solon ("Inspektor Lucas") heiratete 1965. Hier zwei Hochzeitsfotos von ihm und seiner Frau, die in der Maigret-Serie aber nicht zur "Madame Lucas" avancierte, obwohl die beiden sich bei Maigret-Dreharbeiten kennenlernten.
Helen Shingler hat laut ihrer Schwiegertochter Sarah ein paar Monate vor ihrem 100. Geburtstag geahnt, dass sie ihn im Beisein ihrer gesamten Familie noch feiern könne, danach aber bald ein Abschied für immer bevorstünde. Sie war ein aufrichtiger Mensch und starb am Morgen des 8. Oktobers 2019 so würdevoll wie sie gelebt hatte.
Stratford Johns hatte mit seiner Rolle als Chef-Inspektor Barlow ähnliche Identifikationsprobleme wie Rupert Davies als Kommissar Maigret, wenn auch wohl eher begrenzt auf den Raum Großbritannien, Davies sogar international. Den englischen Zeitungsbericht habe ich vor kurzem entdeckt ('Barlow and I are not one'. Stratford Johns interviewed by Marjorie Bilbow in The Stage and Television Today, 14th May 1964):
Bei den Nachfolge-Maigret-Fernsehserien wurde die Spannung meist auf deutlich über eine Stunde pro Episode ausgedehnt. Das ist nach meiner Meinung einfach zu lang und zu langwierig. Eine Ausnahme von diesen Langfassungen war die ITV-Serie mit Michael Gambon, die von der Kompaktheit her mit der BBC-Serie mithält. Dass man die Inhalte der Stories vorweg schon fast bis ins Detail kennt und das nicht gerade vorteilhaft für die Spannung eines neuen werkgetreuen Maigret-Films ist, glaube ich auch, schwarzseher.
1969 gab es in England als Serien-Nachschlag einen 90-minütigen Maigret-Film ("Maigret at Bay") mit Rupert Davies. Selbst mit ihm war das für den Film zu ausdauernd, habe ich mal in einer britischen Kritik gelesen. Lediglich das Wiedersehen mit dem Maigret-Ehepaar Shingler/Davies war demnach für's Publikum besonders sehenswert und amüsant. Trotzdem würde ich den Film gerne mal sehen, möglichst auf englisch.
Hier mein ganz persönlicher Schriftzug "Maigret", selbstverständlich in Anlehnung an die Rupert-Davies-Serie. Für die deutsche Fassung wurden künstlerisch hochwertige Titel-Schrifttafeln entworfen, die mich, wenn ich mir mein Endergebnis anschaue, sicherlich auch stark beeinflusst haben müssen, und nicht nur das original englische Titelwort "Maigret".
Wer die deutschen Dialogbücher für die Synchronisation geschrieben hat und wessen deutsche Stimmen man in "Kommissar Maigret" hört, ist größtenteils inzwischen bekannt. Unbekannt ist bisher jedoch, wer die deutschen Titelbilder entworfen hat. Cora Ann hatte von vielen Folgen, die sie auf vorhergehende Seiten dieses Threads sehr gekonnt und ausführlich kommentiert hat, auch Bildschirmfotos von Titeln beigelegt. Aber von wem sind diese Schriftzüge? Wer hat sie gemacht?
An dieser Stelle - längst überfällig - ein herzlicher Gruß von mir an Cora Ann!
Die über mehrere Jahrzehnte in England äußerst beliebten TV-Chef-Inspektoren Barlow und Watt (Stratford Johns und Frank Windsor) aus "Task Force Police" investigieren auch in einer 1973er 6-teiligen BBC-TV-Serie, und zwar den Fall "Jack the Ripper":
Letzte Bilder von Rupert Davies, aus dem Jahr 1976.
Ein recht neuer Artikel (Mai 2019) erinnert mich an einen 1976er Beitrag in der HÖRZU. Beide stehen unter dem Motto "Maigret kommt wieder", aber mit unterschiedlicher Bedeutung. Die Artikel überschneiden sich und ergänzen einander. Kein Wunder, denn sie sind vom selben Autor. Das für mich neue Bild im "pressreader" zeigt Rupert Davies in ausgesprochen blendender Form. Kaum zu glauben, dass er nur ein paar Monate später nicht mehr leben würde.
"Rupert Davies: Karriere mit der immer brennenden Pfeife", habe ich mal in einem früheren Illustrierten-Bericht gelesen. Eine solche Pfeife - wörtlich genommen - gibt's natürlich gar nicht.
Rupert Davies, privat wie in verschiedenen Rollen: Pfeifen-, Zigaretten-, Rillo- und Zigarrenraucher. Kombiniert mit einem gewissen Hang zum Alkohol. Davies wurde 60 Jahre alt (1916 - 1976).
In der Jugendzeitschrift BRAVO Nr. 37 vom 4. Sept. 1967 wurden Einblicke ins Leben von Rupert Davies gegeben, anhand von symbolischen Gegenständen, die der Schauspieler in seinem Garten extra für die BRAVO-Leser ausgebreitet und aufgestellt hatte. Mit dabei war ein Poster (Gegenstand Nr. "13") des englischen TV-Magazins "Radio Times". Das Poster wies darauf hin, dass man "Maigret" als Begleitung zur 1960 brandneuen Fernsehserie zusätzlich LESEN konnte, in mehreren Fortsetzungen des Magazins ("Read Maigret every week in Radio Times").
Es ist immer ein heimlicher Wunsch von mir gewesen, dieses Poster auch zu besitzen. Jetzt wurde ich wieder daran erinnert, als ich das Posterbild bei Getty entdeckte. Dort wird es nämlich seit kurzem angeboten,
Zum Beginn des 60-minütigen Spielfilms von 1960 "Wenn Scotland Yard das wüsste" ("The Professionals") wurde ein Schauspieler gesucht, der so perfekt überzeugend und Vertrauen einflößend als Polizeibeamter auftreten kann, dass ein Bankdirektor ihm unaufgefordert den Banktresor öffnet, um ihm zu zeigen, wie der derzeitige Geldbestand ist. Der "Scotland Yard Inspector" hatte ihm nämlich erklärt, es würde in Kürze in der Bank eingebrochen werden und man müsse, um die Bande zu fassen, Leute postieren, natürlich auch in der Nähe des Tresors... Der perfekte Schauspieler in der Polizisten-Gangster-Rolle war Stratford Johns, schon damals, 1960, als Inspector Barlow serienmäßig bekannt.
Durch einen Trailer bin ich auf diesen Film aufmerksam geworden. "Task Force" - Fans sollten sich ihn nicht entgehen lassen. Stratford Johns spielt zwar nicht DIE Hauptrolle, aber EINE Hauptrolle darin. Der erste Eindruck für mich war der: Aha, ein Task-Force-Spielfilm. Nach ein paar Minuten gibt es jedoch eine überraschende Wendung.
Episoden dieser Maigret-Serie mit Rupert Davies kann man zur Zeit auch umsonst sehen (mit Werbe-Unterbrechungen muss jedoch gerechnet werden): [ Link zu illegalen Uploads entfernt ]
Und wer Mitglied in einer von bestimmten Bibliotheken ist, hat automatisch auch Zugang zu "filmfriend", wo unter anderem auch Maigret aufrufbar ist (mit dem Bibliotheks-Code): https://www.filmfriend.de/kommissar-maig...ine-stream.html
Der plötzliche Preissturz bei Maigret Rupert Davies wirkt auf mich eher schockierend als erfreulich: Ist der englische französische Kommissar aus den 60ern wirklich nur noch die Hälfte wert?
Nachdem ich den Rupert-Davies-Serienfilm "Maigret und die Kanalratten" (orig. "The golden fleece") 1965 als 12-jähriger gesehen hatte, behielt ich die Eröffnungsszene in Erinnerung, und ich wollte sie in Farbe! Darum versuchte ich sie später mit Buntstiften und Wasserfarben zu malen. Einfluss darauf hatte bestimmt auch die Folge "Maigret bei den Flamen" ("The Flemish shop"), die ein halbes Jahr später vom ZDF im Samstagabend-Programm gesendet wurde, denn der in arge Bedrängnis geratene Matrose, der sich betrunken aus der Pariser Quai-Kneipe seinen Weg über den schmalen Schiffssteg traut, trägt im Kanalrattenfilm eine Schirmkappe, keine Pudelmütze. Michael Brennan hingegen, im Flamenfilm, trägt eine gestrickte Mütze auf dem Kopf, und auch er torkelt betrunken über Stege und Schiffsplanken.
Typisch für den Kanalratten-Vorspann ist zunächst einmal, dass er mit einem gellenden Schrei ausklingt. Mehrere Eröffnungsszenen dieser Serie enden mit einem Schrei, bevor sich Kommissar Maigret im Titel gelassen seine Pfeife anzündet. Der Vorspann von "Maigret hilft einem Dienstmädchen" ("Love from Felicie") läuft auf eine Auseinandersetzung hinaus, ohne Schrei. Der wird jedoch, um die Erwartungen der Zuschauer nicht zu enttäuschen, kurz nach dem Titel nachgeholt, als das Dienstmädchen Felicie dem Kommissar demonstriert, wie sie die Leiche ihres Hausherrn entdeckt hatte, eben mit einem Reaktions-Aufschrei.
Außerdem ist typisch bei "Maigret" (in den Büchern von Georges Simenon sowie in zahlreichen Verfilmungen), dass einige beschriebene bzw. gezeigte Szenen eigentlich gar nicht so wichtig sind, sie sind nur Oberfläche, Effekt. In Wirklichkeit geht es nämlich gar nicht darum, dass der Matrose ins Kanalwasser gezerrt wird, sondern darum, wer derjenige ist, der das tut: Der Schiffseigner Ducraux wurde, mit einem Messer verletzt, in den Kanal gestoßen, und er versucht mit letzter Kraft nach allem zu greifen, was er nur fassen kann, um wieder Halt zu bekommen und sich zu retten. Das wirkliche Rätsel ist also: Wer hat den Mordanschlag auf den Käpt'n verübt, und vor allem: warum?
Die Dreharbeiten haben begonnen. Zwei neue lange Fernsehfilme sind geplant:
Maigret stellt eine Falle
Maigret und sein Toter
Die Idee von ITV, Winkel vom heutigen Budapest als Pariser Kulisse der 50er- / 60er-Jahre zu nehmen, kennen wir schon aus der Michael-Gambon-Serie. Diese Idee geht allerdings nur auf mit einer überzeugenden stimmungsvollen Pariser Musikuntermalung, welche ich in der Gambon-Fassung vermisse. Grundsätzlich ist das eine sehr gute Handhabung der Realisation von teils weitschweifigen Außenaufnahmen, sehr innovativ. Nur die Engländer sind zu solchen etwas gewagten Umsetzungen fähig. Nach meiner Meinung ist England das Land der erfolgreichsten und besten Krimiserien.
Ich bin gespannt auf Rowan Atkinson in dieser mal ernsten Rolle als Kommissar Maigret. Mit der Erstausstrahlung ist aber erst im nächsten und übernächsten Jahr zu rechnen.