Dracula jagt Mini-Mädchen(Großbritannien 1972, Orignaltitel: Dracula A.D. 1972)
Ein älterer Ultrakurzkommentar:
Bei einem wilden Kampf im Jahre 1872 kommen Graf Dracula (Christopher Lee) und sein Widersacher Prof. Van Helsing (Peter Cushing) ums Leben. Ok, der Graf zerfällt natürlich zu Staub, tot ist/war er ja gewissermaßen schon. Ein Zeitsprung ins Jahr 1972. Jessica Van Helsing feiert in London wilde Parties mit ihren Freunden. Als Boss der Clique spielt sich Johnny Alucard auf. Während einer schwarzen Messe erweckt er seinen Meister per Blutspende erneut zum Leben. Dracula sinnt nach Rache an der Famile Van Helsing, doch ein Nachfahre seines damaligen Bezwingers stellt sich ihm in den Weg...
Zum sechsten Mal gab Christopher Lee in "Dracula A.D. 1972" für die Hammer Studios den blutsaugenden Grafen. Endlich steht ihm wieder Peter Cushing gegenüber. Ein Freudenfest für alle Hammerianer! Dazu gibt es tanzende und bekiffte Hippies in herrlich geschmacklosen Klamotten. Der deutsche Titel ist mal wieder völlig Banane, aber gerade deswegen irgendwie knuffig.
Diesen Film liebte ich schon als kleiner Pimpf. Ich liebe diesen Klassiker noch heute. Vielleicht mehr denn jemals zuvor!
10/10 - Einer meiner Überklassiker für die Ewigkeit!!!
Nachtrag: Die deutsche DVD bietet ein gutes Bild, bei der Ausstattung regierte ärgerlicherweise der Geiz. Die Synchronisation für unseren Markt ist gelungen, ich bevorzuge jedoch den englischen Originalton, Peter Cushing und Chris Lee ist im O-Ton noch grandioser! Freilich hätte der Film einen ausführlichen Kommentar verdient, aber wozu viele Worte, schaut euch diesen Schatz an!!!
---
Species II(USA 1998) - Erneut müssen Michael Madsen und Marg Helgenberger die Welt vor Aliengezücht retten. Natasha Henstridge ist auch wieder dabei, ihre Rolle ist deutlich ambivalenter als zuvor angelegt.
Der Plot ist unfassbar bescheuert, doch genau dieses Versagen (?) macht den Film so sehenswert, hebt ihn aus der Masse belangloser Ami-Ware hervor. Die deutsche Synchro verpasst Marg Helgenberger eine fürchterliche Stimme. Da Michael Madsen im O-Ton sowieso massiv zulegt, empfehle nachdrücklich die auf der DVD vorliegende Fassung in englischer Sprache!
Scotland Yard jagt Dr. Mabuse(Deutschland 1963, Originaltitel: Scotland Yard jagt Dr. Mabuse)
Beyond the pale
Dr. Mabuse hat seine sterbliche Hülle verlassen, sein Geist ist in den Körper von Professor Pohland (Walter Rilla) gefahren. Inspektor Vulpius (Werner Peters) interessiert sich für das Testament des wahnsinnigen Superverbrechers, welches momentan noch von Experten genauestens untersucht wird. Leider bleiben Vulpius die erwünschten Einblicke verwehrt, per Bombenanschlag wird die schriftliche Hinterlassenschaft Mabuses endgültig vernichtet. Derweil lässt Pohland/Mabuse den zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilten Briten George Cockstone (Dieter Borsche) gewaltsam befreien, weil er den Burschen als wichtiges Puzzleteil eines teuflischen Plans benötigt. Cockstone soll eine Erfindung an sich bringen, eine Erfindung die in den falschen Händen unermeßlichen Schaden anzurichten vermag. Professor Laurentz (Alfred Braun) hat einen Apparat entwickelt, mit dem sich Menschen unter eine Art Hypnose zwingen lassen. Tatsächlich ist dieses Gerät bereits funktionsfähig, wenig später wird Professor Laurentz unter merkwürdigen Umständen ermordet. Kann der britische Ermittler Bill Tern (Peter van Eyck) den gefährlichen Umtrieben Einhalt gebieten? Sein deutscher Kollege Vulpius vermutet längst eine Verbindung zu Mabuse, doch bekanntlich weilt das bösartige Genie nicht mehr unter den Lebenden. Pohland/Mabuse treibt den Bau weiterer Hypnosegeräte voran, gibt es für seine Gegenspieler eine Möglichkeit sich vor dem Einfluß des Apparates zu schützen...???
Dr. Mabuse geht in die fünfte Runde! Auf dem Regiestuhl nahm diesmal Paul May Platz, der mir vor allem durch die sehr unterhaltsame "08/15-Trilogie" (1954/55) in guter Erinnerung geblieben ist. Ärgerlich für die Kriminalisten, der Schurke ist einfach nicht aus der Welt zu schaffen, übernimmt er doch frecherweise ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft. Bereits im vorherigen Film "Das Testament des Dr. Mabuse" agierte Mabuse durch Unterwerfung des Verstandes eines anderen Menschen. Hier geht der Grusel einen Schritt weiter, wir werden Augenzeugen wie Mabuses Geist gewissermaßen in sein Opfer fährt. Welche Marschrichtung schlägt die Reihe ein, driftet Mabuse in den Bereich Grusel/Horror? Nur ansatzweise, denn noch immer behalten Muster des Kriminalfilms die Oberhand, ergänzt durch Gruselelemente und Science-Fiction. Auf manchen Zuschauer mag diese Mixtur ein wenig unrund (vielleicht auch unentschlossen) wirken, meiner Meinung nach weht frischer Wind durch das Szenario, steht Mabuse noch immer unter Storm. Neu sind die klaren Ortsangaben, als Schauplatz in Deutschland wird Hamburg ins Feld geführt, auf dem Boden Englands dienen London und ländliche Gebiete als Handlungsorte.
Wir kommen nicht in den Genuss der Schauspielkunst des geschätzen Gert Fröbe, dessen ungeachtet muss sich das Ensemble keinesfalls verstecken. Peter van Eyck kehrt zurück, er war bereits im Erstling der Reihe (Die 1000 Augen des Dr. Mabuse, 1960) in einer Hauptrolle zu sehen, verkörperte damals jedoch eine andere Figur. In der Rolle des Ermittlers spielt sich van Eyck schnell in die Herzen der Zuschauer, vor allem die Szenen mit seiner Filmmutter Agnes Windeck sind allerliebst. Windeck mutet wie eine häuslichere Ausgabe von Miss Marple an, die ihren Sohn immer wieder mit ihrem messerscharfen Verstand beeindruckt, obendrauf gibt es eine warmherzige und humorvolle Schrulligkeit. Ja, Agnes Windeck sorgt für die besonders lustigen Momente dieses Films, sticht nebenbei alle Käuze (und manche Nervensäge) aus dem "Wallace, Mabuse und Co. Kosmos" aus, spielt sie mit ihrer Liebenswürdigkeit regelrecht an die Wand. War einleitend die Rede vom frischen Wind, trifft dies teilweise auch auf die dem "Stammpersonal" zugeteilten Rollen zu. So gibt Mondgesicht Werner Peters zur Abwechslung keinen schleimigen Bösewicht, er ist als engagierter und unbeugsamer Kriminalbeamter unterwegs. Ganz ohne Ausritt in die Finsternis kommt Peters nicht davon, ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Auch Klaus Kinski agiert anders als überwiegend üblich, freilich kommt er als Inspektor Joe Rank nicht ohne obskure Anflüge aus, bleibt dennoch recht bodenständig und erstaunlich "seriös". Walter Rilla fehlt die unheimliche Aura des "echten" Mabuse Wolfgang Preiss, ergo wird der Geist Mabuses gewissermaßen geerdet, gleichzeitig entgeht Rilla dem Vorwurf lediglich eine bemühte Kopie zu sein. Dieter Borsche wird zum wichtigen Helferlein des Geschöpfs Pohland/Mabuse. Die Nebenrollen geizen nicht mit bekannten Gesichtern, ein nahezu verschwenderischer Luxus, über den sich der Freund dieser Phase des deutschen Kriminalfilms freuen wird. Im Angebot haben wir Hans Nielsen als Yard-Boss, Wolfgang Lukschy als Gauner aus dem näheren Umfeld Mabuses, den knochigen Albert Bessler als Knallfrosch, Ady Berber macht uns den Galgentester. Fast hätte ich die Damen vergessen, da die wahre Dame Agnes Windeck ihre jüngeren Kolleginnen zur Randerscheinungen degradiert. Sabine Bethmann braucht Schutz, die kleine Liebesgeschichte an der Seite von Peter van Eyck war wohl unvermeidlich, Ruth Wilbert stellt eine entführte Prinzessin dar. Bethmann spielt hölzern, kann ihre schauspielerischen Schwächen leider nicht durch Sexappeal oder erhöhte Sympathiewerte ausgleichen. Zusammenfassend eine starke Truppe, kleinere Schwächen einzelner Darsteller sind unerheblich.
Sucht man nach einem Haar im schmackhaften Süppchen, könnte man dem Streifen wohl eine gewisse Unentschlossenheit anlasten. Mir gefällt die Sprengung des Genrerahmens, ebenso findet das abstruse Handlungskonstrukt meine Zustimmung. Auf den ersten Blick schmerzt die "entdämonisierung" der Figur Dr. Mabuse, doch letztlich verleiht der Film dem Superschurken einen frischen Anstrich. Die Atmosphäre packt mich, die Kulissen sind nach wie vor stimmungsvoll. Daher zeigt mein Daumen klar nach oben, das Ende macht Lust auf den nächsten Teil der Reihe, der übliche Kurzkommentar folgt nach der Sichtung. Repeat bis zur Ekstase: Wer die Wallace-Filme mag, der sollte sich auf jeden Fall auch mit den Dr. Mabuse-Sausen beschäftigen, wem die Wallace-Filme eine Spur zu humorig erscheinen, der sollte es ebenfalls mit Dr. Mabuse probieren. Mir liegt das "Dr. Mabuses Meisterwerk" getaufte Box-Set von Universum vor, welches alle sechs Mabuse-Streifen aus den sechziger Jahren enthält:
• Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (1960) • Im Stahlnetz des Dr. Mabuse (1961) • Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse (1962) • Das Testament des Dr. Mabuse (1962) • Scotland Yard jagt Dr. Mabuse (1963) • Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse (1964)
Die DVDs kommen in einem schicken Digipak ins Haus, das von einem nicht minder hübschen Schuber umhüllt wird. Ferner liegt ein Booklet bei, in dem Auszüge aus einem Buch des leider kürzlich verstorbenen Wallace-Experten #1 Joachim Kramp zu lesen sind. Der von Kriminalfilmfreunden (und nicht nur denen) sehr geschätzte Joachim Kramp, hinterlässt eine nicht zu schliessende Lücke im "Wissensgebiet Wallace und Co.". An der Qualität der DVD gibt es nichts zu meckern, Universum präsentiert auch den zweiten Beitrag zur Mabuse-Reihe in schöner Verfassung. Für Fans (und solche die es werden wollen) stellt diese Box einen unverzichtbaren Pflichtkauf dar! Während die vier zurückliegenden Werke im damals gängigen "europäischen Breitbild" 1,66:1 präsentiert wurden, kommen die beiden letzten Beiträge in 1,33:1 daher. Kein Grund zur Besorgnis, alle Filme liegen damit im Originalformat vor!
Weniger als 7/10 (gut) möchte ich nicht ziehen, ich mag den Film vor allem wegen seiner kleinen und grossen Seltsamkeiten.
Lieblingszitat:
"Sie brauchen nicht zu verstehen, nur zu gehorchen!"
Zitat von Havi17 In der Tat besitze ich zu 99%, schon aleine aus Kostengründen bei dieser Menge, selbst gebrannte DVDs. Von meinen im Verhältnis sehr wenigen gepressten DVDs oder auch CDs gab es auch inzwischen 3 Defekte. Das ist absolut betrachtet sicher keine große Menge. Daß selbstgebrannte DVDs in der Tat schon aleine aus Gründen der Rohlingsauswahl eine geringener Haltbarkeit haben, zeigt auch dieser Artikel : http://forum.gleitz.info/showthread.php?...zeithaltbarkeit Dennoch gibt es auch bei den gepressten Probleme, wie Du bereits beschrieben hast : http://www.wer-weiss-was.de/theme140/article2642160.html
Die beschränkte Lebendauer gebrannter Scheiben stelle ich nicht in Frage, wir haben vermutlich ein wenig aneinander vorbei geredet. Meine Sammlung besteht nur aus Originalen, für mich haben gebrannte Scheiben keinerlei Sammelwert. Klar, ein paar gebrannte DVDs liegen rum, wenn der Titel nicht als Original verfügbar ist (diese Scheiben zähle ich aber nicht zu meiner Sammlung. Ächz, das hatte ich bereits geschrieben, ich bin wohl ein wenig verwirrt, grins).
Mir sind zahlreiche Artikel über das Thema bezüglich Haltbarkeit von CDs/DVDs bekannt. Ich verlasse mich lieber auf meine eigenen Erfahrungen. Diese sprechen für sich, von knapp 6000 Scheiben waren weniger als 20 Stück von "Problemen" betroffen (wie bereits erwähnt, haben die ältesten CDs mehr als 25 Jahre auf dem Buckel). Diese "Probleme" waren aber keine "Alterserscheinungen", es handelte sich ausschliesslich um "Defekte ab Werk".
Ganz klar: Sachgemäße Lagerung und sorgfältige Behandlung sind die Voraussetzungen für eine lange Lebensdauer der Scheiben. Ich vermeide direkte Sonneneinstrahlung auf meine Regale, die üblichen Verpackungen (Amaray, Hartbox. Digi, Jewel Case etc.) bieten den Scheiben genug Schutz. Ein geschlossener Schrank ist sicher eine schöne Option, mir würde jedoch ein wenig der Blick auf meine Babies fehlen, ich erfreue mich gern am Anblick der Sammlung.
Letztlich stimme ich dir zu, wer auf gebrannte Scheiben setzt, der sollte sich um zusätzliche Kopien bemühen, Festplatten sind eine Option.
1. Ich habe einen solchen Schrank. Dieser faßt 2400 DVDs, 90cm LPs, 590 Audiokassetten, 65 Tonbänder und hat die Abmaße 120 x 200 x 45cm (B/H/T).
2. Daß Du noch keine Probleme mit DVDs hast, ist erfreulich, doch nur eine Frage der Zeit. Je nachdem ob Kauf-DVD, selbstgebrannt oder geschenkt bekommen, je nach Brenngeschwindigkeit und Rohling wird dies Problem ein jeden treffen. Ich wollte das bis vor kurzem auch nicht wahrhaben. Und wenn man die DVD nicht mehr abspielen kann, ist es dann auch zu spät und das gilt dann auch für weitere aus der Sammlung. Also beizeiten eine Kopie anfertigen oder auf eine HD kopieren !
3. Und nebenbei könne die Plagen auch ruhig eine DVD verkratzen, denn bei meiner Sammlung habe ich nicht nur an mich gedacht
1. Könntest du bitte ein Bild von diesem Schrank posten? Mich interessiert wirklich wie das Teil aussieht, obschon für meine Zwecke zu klein. Momentan sind über 3000 DVDs (bezogen auf Titel, Boxsets also nur als ein Stück gerechnet), knapp über 200 BDs und ca. 2500 CDs auf diverse Regale verteilt.
2. Moment! Ich beziehe mich ausdrücklich nur auf gepresste Scheiben, gebrannte Titel zähle ich nicht zu meiner Sammlung (auf Rips greife ich nur zurück, wenn es keine offizielle Veröffentlichung gibt. Wie gesagt, diese gebrannten DVDs zähle ich nicht zu meiner Sammlung). Völlig richtig, gebrannte Scheiben können sich bereits nach recht kurzer Lebensdauer verabschieden, da stimme ich dir vollkommen zu. Doch das interessiert mich nicht weiter, da ich fanatischer "Originalsammler" bin.
"Klimabedingte" Ausfälle bei Original-Scheiben sind bisher nicht aufgetreten. Weder bei CDs aus der Mitte der achtziger Jahre (die also bereits mehr als 25 Jahre auf dem Buckel haben), noch bei den ältesten DVDs meiner Sammlung, die inzwischen auch deutlich über zehn Jahre alt sind. Ca. acht bis zehn DVDs waren von Pressfehlern betroffen, also bereits "ab Werk" hinüber. Bei ungefähr zehn weiteren Scheiben trat ein milchiger Belag auf, der aber mit geeigneten Mittel entfernbar war. Dabei handelt es sich ebenso um einen Fertigungsfehler, der nach wenigen Wochen/Monaten erkennbar war.
3. Ok, auch wenn ich der Meinung bin, dass Kinder sorgfältigen Umgang und Wertschätzung gewisser Dinge von Anfang an lernen sollten. Aber schliesslich ist dies hier kein Forum für Erziehungsfragen, vermutlich kommt es bei diesem sensiblen Thema schell zu Mißverständnissen.
Zitat von Havi17 1. Was spricht dagegen die DVD-Sammlung weiterhin in einem Videoschrank oder Ähnlichem lichtdicht aufzubewahren 2. Nun können auch die Kinder ruhig mal einen Kratzer auf die DVD aufsetzen.
1. Es gibt für grössere Sammlungen keine entsprechenden Möbel. Zumindest habe ich bisher keine gefunden. Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung sollte ausreichen, ich habe auch bei den DVDs aus der Anfangszeit des Mediums keine Probleme. 2. AAAARRGH... Ich würde niemals Blagen oder sonstige Gestalten in die Nähe meiner Sammlung lassen.
Der Schüler Erich Wobeck (Hans-Jürgen Schatz) will die wilde Welt entdecken, doch seine neuen "Freunde" spielen ein falsches Spiel mit dem jungen Mann. Irgendwann steht Erich in einem fremden Haus, vor ihm liegen der ermordete Hausbesitzer und die zur Tat passende Waffe, Sekunden später ist die Polizei vor Ort. Einer der Ermittler kann den Anblick kaum fassen, Kommissar Wobeck (Gert Günther Hoffmann) steht seinem Sohn gegenüber! Sofort kontaktiert der Kommisssar seinen Kollegen Derrick, da er auf die Fähigkeiten des Oberinspektors vertraut. Erich berichtet von seinem Kumpel Willi Stein (Werner Stocker), der ins das Haus des Opfer eingestiegen war. Besagter Stein wird in einer Kneipe angetroffen, erhält jedoch durch die Aussagen des Gastes Karl Zander (Karl Obermayr) und dessen Sohn Heinz (Horst Kummeth) ein Alibi. Vor rund acht Jahren wurde Karl Zander durch Kommissar Wobeck überführt, wanderte damals wegen diverser Delikte ins Gefängnis. Offensiv stellt Zander seine Abneigung gegen Wobeck zur Schau, labt sich am Unglück des Kriminalbeamten...
Hans-Jürgen Schatz passt gut in die Rolle des biederen Bürschleins, sicher zum Zeitpunkt der Dreharbeiten etwas zu alt um einen Schüler zu spielen, doch darüber schaue ich gern hinweg. Erich Wobeck findet in seiner Familie keinen Halt. Die Mutter verstarb vor ein paar Jahren, dem Vater mangelt es an Einfühlungsvermögen, der ältere Bruder interessiert sich nicht für Erichs Gefühle und Gedanken. So liefert das Drehbuch die Erklärung für leichte Beeinflußbarkeit des Schülers gleich mit, ebenso für das Verhalten des offensichtlich völlig überforderten Vaters. Gert Günther Hoffmann ist vor allem als Synchronsprecher eine Legende, er überzeugt jedoch auch als verzweifelter Vater und hilfloser Ermittler. Richtig stark Karl Obermayr, ein verbitterter und von Hass zerfressener Krimineller, dessen unbändiger Zorn ihn über die Schwelle des Irrsinns treibt. Leider kommt Obermayr zu selten zum Zuge, da die Einleitung bis zum Mord bereits spürbar an der knapp einstündigen Spielzeit nagt. Horst Kummeth und Werner Stocker machen ihren Job ordentlich, gleiches gilt für Helmut Dauner, der als erster Lockvogel auf Schatz angesetzt wird.
"Die Verführung" bietet solide Durchschnittsware, einen Preis für Kreativität gewinnt Reineckers Plot ganz sicher nicht. Für Schmunzler sorgt Horst Tappert, der sich mehrfach über die Motive des Fieslings wundert, den hinterhältigen Plan als meschugge bezeichnet. Damit sollte vermutlich die erwartete Kritik abgeschmettert werden, schliesslich ist ein "Bekloppter" zu jedem wirren Gedankengang fähig, sei sein Plan auch noch so bescheuert. Mutlos, da traut manch andere Folge der Reihe dem Zuschauer mehr zu. Wenn schon auf den Gäulen namens Rachsucht und Wahnsinn geritten wird, dann hätte man Karl Obermayr mehr Raum zur Entfaltung gewähren sollen, die eigentliche "Verführung" komprimierter inszenieren können. Letztlich entsteht ein seltsam halbgares Gesamtbild, auf die sorfältige Einleitung folgt ein flaches Familendrama, obendrauf eine zu zahnlos gehaltene Rachesuhle. Ähnlich harmlos tönt die Musik von Hans Hammerschmid, die nie über unverbindlich-fröhliches Gedudel hinauskommt. Dank Horst Tappert und Fritz Wepper wird dem Fan immerhin der gewünschte Wohlfühlrahmen angeboten.
Folge 109 - Das Mädchen in Jeans(Deutschland 1984)
Rita Hauff (Anja Jaenicke) ist geschockt, ihr Bruder Alwin wurde offensichtlich in der Wohnung der Geschwister vergiftet. Jemand platzierte tödliche Pralinen auf dem Wohnzimmertisch, ein leichtes Unterfangen, denn die Eingangstür zur Wohnung der jungen Leute ist nie verschlossen. Zunächst scheint es keine Ermittlungsansätze zu geben, Rita berichtet von einem grossen Freundeskreis, Feinde sind nicht erkennbar. Unerwartet gewinnen Derrick und Klein dennoch sehr schnell interessante Erkenntnisse. Rita Hauff ist mit dem gut situierten Professor Joachim von Haidersfeld (Herbert Fleischmann) befreundet, der Herr aus der oberen Gesellschaftsschicht wirkt wie ein Fremdkörper im Umfeld des Mädchens. Prof. von Haidersfeld steht ohne Umschweife zur Beziehung mit Rita, auch seine Ehefrau Dr. Ursula von Haidersfeld (Elisabeth Müller) ist über die ungewöhnliche Verbindung informiert. Während die Gattin des Gelehrten die Contenance wahrt, kann ihre Schwiegermutter Eliane von Haidersfeld (Alice Treff) den Unmut über den unerwünschten Lebenswandel ihres Sohnes nicht derartig souverän verbergen. Waren die giftigen Pralinen tatsächlich für Alwin Hauff bestimmt...???
Der von mir sehr geschätzte Herbert Fleischmann ist hier in einer seiner letzten Rollen zu bewundern. Leider verstarb er im Frühling des 1984, Fleischmann wurde lediglich 59 Jahre alt. Als Professor von Haidersfeld will er aus dem erzkonservativen Korsett der feinen Gesellschaft ausbrechen, unterschätzt bzw. negiert allerdings Reaktionen auf sein Verhalten. Dem Zuschauer wird ein sehr interessanter Charakter angeboten, der sich als "Rebell in den besten Jahren" einige Sympathien sichern dürfte, andererseits zu unbekümmert und egoistisch die eigenen Ziele verfolgt. Tatsächlich Ziele, oder will der Prof. letztlich nur ein wenig Abenteuerluft schnuppern, den Wünschen des dritten Frühlings nachgeben? Diese Fragen mag jeder Betrachter anders beantworten, fraglos gelingt Fleischmann eine erstklassige Darbietung. Anja Jaenicke agiert auf ihrer Ebene ähnlich sorglos wie ihr alternder Liebhaber, wird vom Drehbuch angnehmerweise nicht in das Klischee des geldgeilen Flittchens gezwängt. Elisabeth Müller und Alice Treff kommen tatsächlich wie klischeehafte Abziehbilder daher, stocksteif und auf die Wahrung der vornehmen Fassade bedacht. Ferner wirkt Anaid Iplicjian als Hausdame mit, Otto Bolesch sehen wir als etwas verschrobenen Nachbar der Geschwister Hauff. Fleischmann und Jaenicke sind die Zierde von "Das Mädchen in Jeans", Herbert Fleischmann hinterließ durch seinen viel zu frühen Tod eine schmerzhafte Lücke in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft.
Nach dem psychotronischen Ausritt in der vorherigen Folge (Dr. Römer und der Mann des Jahres), steuern Autor Herbert Reinecker und Regisseur Theodor Grädler nun wieder zurück auf die Piste der bodenständigen TV-Unterhaltung. Zunächst schmerzt die Erdung ein wenig, doch Fleischmanns starkes Spiel wischte meine trüben Gedanken rasch fort. Stellt Reinecker die Oberschicht an den Pranger, bewirft er die kleinen Leute aus der Nachbarschaft mit Dreck? Zynische Zwischentöne sind nicht zu überhören, jeder bekommt ein paar Backpfeifen verpasst, gleichfalls ist es nicht schwer Verständnis für alle agierenden Charaktere aufzubringen. Wie weit kann und darf Loyalität reichen, welche Dosis Demütigung hält ein Mensch aus, wie unvereinbar sind unterschiedliche Arten des Lebenswandels? Mir gefällt die vielleicht eine Spur zu schwammige Aussage dieser Folge, die Bitterkeit der Auflösung, welche im vorgegebenen Rahmen immerhin die gelungenste Variante hergibt. Zu Beginn lockt uns "Das Mädchen in Jeans" kurz in ein fieses Kneipenmilieu, Derrick stellt dort seine Gelassenheit unter Beweis, Klein seine Männlichkeit. Freilich dient diese Szene nur als Aufhänger, denn unsere Freunde und Helfer haben nie Feierabend, der Pieper meldet sich ohne Rücksicht auf Dienstpläne und Überstundenregelungen.
#3 der Grindhouse Collection aus dem Hause Subkultur
Frauen hinter Zuchthausmauern(Philippinen, USA 1971, Originaltitel: Women in Cages)
Pam und der Weltschmerz
Carol Jeffries (Jennifer Gan) hat sich nicht den nettesten aller Macker ausgesucht, der fiese Drecksack schiebt der jungen Frau ein Päckchen mit Drogen unter, entzieht sich auf diese Art dem Zugriff der Gesetzeshüter. Zehn Jahre philippinischer Knast warten auf Carol, vor allem der fürchterliche alltägliche und ausdauernde Terror, den die sadistische Schliesserin Alabama (Pam Grier) mit Wonne ausübt. Alabama hat als Ober-Aufseherin fast völlig freie Hand, die verschrumpelte Direktorin lässt ihre beste Mitarbeiterin nach deren Belieben schalten und walten. Verzweifelt hofft Carol auf die Hilfe ihres feinen Freundes, der möchte die potentielle Belastungszeugin jedoch ausschalten, ergo setzt man die drogenabhängige Stoke (Roberta Collins) auf ihre Zellengenossin an. Gibt es eine Überlebenschance in dieser Hölle auf Erden, kann Carol zumindest auf Unterstützung durch die anderen Frauen hoffen, mit denen sie und Stoke die düstere Gefängniszelle teilen? Ein lediglich fahler Hoffnungsschimmer, denn Sandy (Judith Brown) und Theresa (Sofia Moran) buhlen um Alabamas Gunst, während Stoke ihren Auftrag zu erfüllen hat...
Regisseur Gerardo de Leon inszenierte einen typischen Vertreter des Women in Prison Subgenres, der alle geschätzen und delikaten Zutaten kernig und punktgenau auf die Leinwand zaubert. Sex, Gewalt und Sadismus, klischeehafte Figuren, eine Suhle erster Güteklasse. Das Pendel schlägt hier ein wenig stärker in Richtung Gewalt aus, Nacktheiten spielen sich schon fast eine Spur zu brav ab, in dieser Disziplin bietet manch anderer Beitrag lustvollere Ein- und Ausblicke. Zu einem zünftigen Frauenknast-Reisser gehören möglichst schmuddelige Kulissen und eine räudige Atmosphäre, die diesmal sogar über den Knast hinaus geboten wird, dem Finale schippern wir fröhlich auf einem zum Bordell umfunktionierten Seelenverkäufer entgegen.
Stürzen wir uns mit angemessener Gier auf die Damenmannschaft. Dem Filmfreund werden erstaunliche viele wirklich attraktive Weibchen angeboten, hübsche Gesichter und wohlgeformte Körper bleiben nicht auf die "Heldin" und eine oder zwei Nebendamen beschränkt. Die tragische Hauptfigur muss sich auf meiner persönlichen Skala sogar sämtlichen relevanten Kolleginnen beugen. Jennifer Gan ist wahrlich kein Ausfall, überzeugt aber eher durch ihre recht gelungene Darstellung der naiven Carol, lüsterne Gedanken erzeugen andere Vertreterinnen des schönen Geschlechts. Klar, vor allem Blaxploitation-Göttin Pam Grier weckte meine Neugier. Anders als in späteren Vehikeln wie z. B. "Coffy" (1973) und/oder "Foxy Brown" (1974) gibt sie nicht die coole Superheldin, diesmal dürfen wir Pam als vor Sadismus und Hass überschäumende Aufseherin erleben. Per Drehbuch hängt man ein wenig Fleisch auf ihren Charakter, eine tragische Kindheit/Jugend in den USA sorgte für nachhaltige Verbitterung, die sie nun auf perverse Weise an ihren weitgehend hilflosen Opfer auslebt. Leider (Achtung: Chauvi-Alarm) bleiben Pams wunderschöne Brüste meist verborgen, selbst in den lesbischen Momenten erfüllt sich mein Wunsch nicht, schade. Egal, Frau Grier rollt wie ein Jagdpanzer durch das Szenario (nahezu) nicht aufzuhalten. Judy Browns Rolle bleibt zunächst ein wenig schwammig, was ihrem letztlich gar nicht so interessant angelegten Charakter zuträglich ist. Roberta Collins zieht die ganz, ganz böse Arschkarte, mehr verrate ich nicht. Sofia Moran gehört zu den schönsten philippinischen Frauen die ich je gesehen habe, sie hat ihre stärksten Szenen unter der Knute von Pam Grier (was durchaus wörtlich zu verstehen ist). Damit genug zu den Damen, zu den mitwirkenden Herren erspare ich mir Bemerkungen. Gut, ein Satz soll es sein: Fiese Fratzen und nicht ganz so fiese Fratzen ergänzen das Ensemble, Stars der Sause sind die Frauen, Ende der Durchsage.
"Frauen hinter Zuchthausmauern" ist für Women in Prison-Fans ein unverzichtbarer Beitrag, Einsteiger werden nicht durch allzu grausige Exzesse verstört. Gesittet und feinfühlig geht es freilich nicht zu. Sehr empfindliche Zeitgenossen sollten den Film meiden, wenn Pam zur Elektroschock-Therapie schreitet, dürfte sich manch zartes Pflänzchen fehl am Platze fühlen. Fazit: Schöne Frauen unter Druck und am Drücker, nahezu perfekt eingefangene Atmosphäre, tragische Momente (die vermeintliche Monster zu Menschen machen), Geballer und Fratzengeballer, Zuchthaus, Dschungel und ein Schiff voller Schweinebacken. Grosses Lob für das packend konstruierte Beziehungsgeflecht der vier in eine Zelle gepferchten Damen, denen man teils sehr unterschiedliche Auswege (?) spendiert hat. Nach knapp 80 Minuten fällt der Vorhang, die knackig-kurze Spielzeit lässt zu keiner Sekunde Langeweile aufkommen.
Die dritte DVD aus der Grindhouse-Reihe von Subkultur ist ein Volltreffer! "Women in Cages" liegt in sehr solider Qualität vor, zusätzlich gibt es die deutsche Kinofassung in sehr ramponierter Verfassung (der geneigte Filmfreund wird sich vermutlich über das herrliche "Schmuddelfeeling" freuen. Ich bin fraglos begeistert, die Rödelinserts auf dem Schiff sind ein Augenschmaus, endlich Möpse). Ferner ist ein kurzes Interview mit der sympathischen Judy Brown vorhanden, diverse Trailer zum Thema "WIP" sorgen für eine weitere Steigerung der Begeisterung, von Subkultur gebastelter Unfug haut mich vom Sofa (wo kann ich die Handschuhe bestellen, ich habe noch ein paar Dinge mit einer Ex zu klären). Gekrönt wird die phantatische Veröffentlichung durch das Booklet, dort schreibt Pelle "Der gewaltig kommende Stern am Firmament einheimischer Exploitationexperten" Felsch unterhaltsam über das Thema Grindhouse. Er setzt damit seine Ausführungen aus dem Booklet zur vorherigen Scheibe der Collection ("Die Bestien"/"Der Schlächter") fort, in denen es zunächst um die hiesigen (leider verstorbenen) Bahnhofskinos ging. Pelle, ich liebe und verehre dich (aber das ist dir ja sowieso bekannt)!
"Frauen hinter Zuchthausmauern" mag ich "eigentlich" (widerliches Wort) keine Bewertung per Skala verpassen, aber bevor es wieder Boardmails hagelt: 7,5/10 (gut bis sehr gut). Die liebevoll gestaltete DVD verdient eine Wertung im Bereich der Höchstnote, klarer Kaufzwang!
Zitat von Gubanov Das heißt im Klartext, dass du den Film losgelöst von seiner eigenen Entstehungsgeschichte bewertest. Diesen - in meinen Augen - Anfängerfehler hätte ich weder dir zugetraut, noch hätte ich eine so große Zustimmung erwartet. Natürlich haben Produzent und Verleih einen Einfluss auf den Film, dieser ist aber nicht hinter dem des Drehbuchs, des Regisseurs oder der Schauspieler zurückzustellen, nur weil er vielleicht auf den ersten Blick weniger "künstlerisch" anmutet. Es heißt nicht umsonst "Filmgeschäft", d.h. Filme sind ein Zusammenspiel von Kunst und Business, das auch dementsprechend mit allen Hintergrundfaktoren bewertet werden muss.
Der Einfluss seitens Produzent/Verleih ist freilich nicht von der Hand zu weisen, das lag überhaupt nicht in meiner Absicht. Ich behalte mir dennoch vor eine eigene Sichtweise auf Filme zu haben.
Zitat von Edgar007 Aber es ist doch eine Mogelpackung, wenn draufsteht "nach dem Roman...." oder "ein echter Edgar Wallace".
Nein, es ist lediglich die Vermarktungspolitik des Produzenten/Verleihs. Dies kann und mag ich nicht dem jeweiligen Film ankreiden.
Zitat von Mr KeeneyDie einzelnen Beurteilung kann ich aber nur für das jeweilige Medium getrennt, und schon gar nicht als wertender Vergleich treffen, nach meiner Meinung.
Zitat von Die MendozaBesonders interessant finde ich aber auch die oft gescholtene Musik von Oskar Sala. Die ist doch spitzenmäßig...
Leider wird die Qualität von Salas Beiträgen oft unterschätzt, teils völlig verkannt. Oskar Sala entlockte seinem Mixturtrautonium wundervolle Klanggemälde. Er legte damit einen der wichtigsten Grundsteine der Elektronischen Musik, die wenige Jahre später (beginnend mit den frühen Siebzigern) Verbreitung durch Künstler wie z. B. Tangerine Dream und Klaus Schulze fand.
Zitat von Edgar007Das sehe ich ähnlich wie Frau Mendozza. Wenn ein Buch/Roman verfilmt wird, sollte man sich schon an die literarische Vorlage halten. Wie sollte denn ein Buch sonst verfilmt werden bzw. warum hängt man sich dann noch an die Buchvorlage? Da kann man dann ja gleich etwas neues machen und sollte sich dann nicht mehr mit fremden Federn schmücken.
Wir drehen uns im Kreis.
Es gibt keine allgemeingültige Antwort. Ich begrüße ausdrücklich eine eigenständige Interpretation literarischer Vorlagen, eine werktreue Umsetzung ist aus meiner Sicht eher weniger interessant (was selbstverständlich nicht in jedem Fall zutreffen muss).
• Im Körper des Feindes - Face/Off(USA 1997) - Groteskes Actiondrama mit John Travolta und Nicolas Cage. John Woo war in Hongkong deutlich bissiger, dennoch bietet "Face/Off" gute Unterhaltung. Zur alten Flipper-DVD gesellt sich nun die Blu-ray, welche den Zuschauer mit schöner Bildqualität verwöhnt, aber leider sehr geizig ausgestattet wurde .
Guter Stoff, macht immer wieder Spass! 7/10
• Inferno in den Ardennen(Italien, Frankreich, Deutschland 1967) - Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs liefern sich in Holland die deutschebn Truppen Gefechte mit unbeugsamen Partisanen. Während der verantwortliche Genreral der Wehrmacht (Curd Jürgens) einen milden Kurs fährt, dreht der zuständige SS-Obermotz am Rad. In diesem Getümmel versucht ein Gauner (Frederick Stafford) von den Nazis geraubte Diamanten in seinen Besitz zu bringen.
Ursprünglich wurde der Film unter dem Titel "...und morgen fahrt ihr zur Hölle" gezeigt. Mit Italo-/Euro-Kriegsfilmen macht man mir meist Freude, dieser von Alberto De Martino inzenierte Streifen verschenkt viel Potential, trotz hübscher Schausplätze und einer guten Besetzung -bereits die Mitwirkung von Curd Jürgens und Adolfo Celi ist ein Fest, auch wenn die Herren nur in Nebenrollen zu sehen sind- kommt die Sause fast nie über das gepflegte Mittelmaß hinaus. Gewissermaßen ein kleiner Bruder des herrlichen "Stosstrupp Gold". Für Kriegsfilm-Fans sehenswert, für den Rest eher verzichtbar.
"Die grosse Kriegsfilm Box 2" aus dem Hause MIG bietet vier Filme auf 2 DVDs an. "Inferno in den Ardennen" liegt in brauchbarer VHS-Qualität vor, Zeilenzähler sind fehl am Platz.
Sympathisch. Mit ein wenig mehr Fingerspitzengefühl der Verantwortlichen hätte der Streifen das Potential zum Volltreffer! 6/10
Zitat von Edgar007Ich bin der Meinung, daß der Film schon "buchgerecht" ver-und bearbeitet sein soll, wenn damit geworben wird: "nach dem Roman .... von Edgar Wallace".
Ich muss widersprechen. Wo bleibt da die künstlerische Freiheit des Regisseurs, des Drehbuchautors, der Schauspieler etc..? Die Damen und Herren sind nicht für die Vermarktungsstrategie des Produzenten/Verleihs verantwortlich.
Zitat von Gubanov 1. Ich glaube allerdings, dass man sehr wohl differenzieren muss und auch Originaltreue verlangen kann. 2. Den Titel und den Namen des Autors zu verwenden und dann etwas X-Beliebiges daherzuschreiben, ist per se erst einmal nicht die allerfeinste Art... 3. Der Vergleich zwischen Film und Buch erübrigt sich außerdem keineswegs; sicher sind es zwei unterschiedliche Medien, aber es steckt (hoffentlich) dieselbe Grundidee dahinter, die einer wie auch immer gearteten künstlerischen Auseinandersetzung bedarf. 4. Aber das ist alles sehr abstrakt und theoretisch.
1. Diese Ansicht teile ich nicht. Ich verlange gar nichts, ich wünsche mir Filme die mich berühren, packen und manchmal einfach nur unterhalten. Eine Romanverfilmung möglichst nahe am Original kann gut funktionieren, doch ich finde eine freie Interpretation in vielen Fällen deutlich reizvoller.
2. Ja, die Verwendung bekannter Buchtitel führt manchen Zuschauer eventuell aufs Glatteis, weckt vielleicht falsche Erwartungen, sofern man die Nähe zum Buch verlangt. Die Nutzung entsprechender Titel aus kommerziellen Gründen ist nicht von der Hand zu weisen. Für mich ergibt sich daraus kein Problem, siehe Punkt 1.
3. Da kommen wir nicht zusammen, ich verlange keine "hoffentlich selbe Grundidee". Gibt der Regisseur vor möglichst nahe an der literarischen Vorlage zu bleiben, scheint mir die kritische "Überprüfung" seitens des Zuschauers durchaus legitim.
4. Ja und nein.
Zitat von PrismaDas hat überhaupt nichts mit dem Herunterschrauben von Qualitätsansprüchen zu tun, sondern geht eher in die Richtung der Wertschätzung für das Produkt, hinter dem generell sehr viel Arbeit steckt, egal in welcher Silhouette es sich präsentiert.
So sieht es aus!
---
Für mich sind Filme keine Dienstleistung. Ich liebe Filme, sie sind ein unverzichtbarer Teil meines Lebens. Mag sich verrückt anhören, ist aber so.
Huch, da ging der alte Wallach in mir wieder durch. Ich wollte selbstverständlich keinen Forianer persönlich angreifen. Mein Nervenkostüm reagiert auf dieses Thema sehr empfindlich.
Zitat von Georg im Beitrag #282Ansonsten plätschert die Folge leider etwas langatmig dahin, ein anderer Regisseur hätte da vielleicht mehr Tempo rausgeholt, auch etwas Musik hätte der Folge nicht schlecht getan.
Moin Georg,
wie extrem unterschiedlich viele Episoden bei den Zuschauern ankommen, ich finde diese Tatsache sehr erfrischend und spannend! Für mich ist "Dr. Römer und der Mann des Jahres" eine der faszinierendsten Folgen der Reihe (und darüber hinaus), ein wundervoller Rausch und äusserst kurzweilig. Elemente wie Spannung, Tempo und der "eigentliche" Kriminalfall sind hier für mich völlig nebensächlich. Die Geräuschkulisse in den Räumen der Computerentwicklung ist genau die passende Art von Musik, ich fühlte mich an die Frühwerke von Künstlern wie Tangerine Dream und Klaus Schulze erinnert. Im Abspann entfällt der Hinweis auf den Urheber, schade.
Ich liebe diese Folge!
Bezüglich Ernst Schröder stimme ich dir sehr gerne zu. In "Bordfest" am Rande des Zusammenbruchs, grandios. Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, spielte er in "Tod der Kolibris" sehr überzeugend einen echten Widerling.
Ich lehne grundsätzlich den Vergleich von Filmen und Büchern ab. Zwei völlig unterschiedliche Formen der Kunst, jeglicher Vergleich macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Inzwischen bringt es mich regelrecht auf die Palme, wenn ich Geschwafel wie "Das Buch war aber besser..." oder "Der Film ist ganz anders als das Buch..." höre.
Warum sollten sich Filmemacher sklavisch an eine Romanvorlage halten? Es ist IMHO weitaus spannender und prickelnder wenn man einer Geschichte neue Aspekte entlockt, generell finde ich es unverschämt Forderungen an Filme zu stellen! Frag nicht was der Film für dich tun kann, frag was du für den Film tun kannst!
Sumuru die Tochter des Satans(Großbritannien 1967, Originaltitel: The Million Eyes of Su-Muru)
Die kleine Schwester des Dr. Fu Man Chu
Sumuru (Shirley Eaton) will die Weltherrschaft, Frauen sollen über den Planeten regieren. Ihre freundlichen Mitarbeiterinnen haben bereits viele mächtige Herren unter Kontrolle, doch Sumuru hat ihr endgültiges Ziel noch nicht erreicht. Auf der Speisekarte der nach Macht gierenden Dame steht Präsident Boong (Klaus Kinski), Staatschef einer asiatischen Republik namens Sidonesien und dem weiblichen Geschlecht hemmungslos verfallen. Nun wird dringend ein Experte oberster Güteklasse benötigt, um die gefährlichen Pläne Sumurus nachhaltig zu unterbinden. Nick West (George Nader) wird auf den Fall angesetzt, in Hongkong soll er für Sicherheit des gefährdeten Regierungschefs sorgen. Doch Sumuru sollte man(n) keinesfalls unterschätzen, jeder Fehler kann tödlich sein...
Wie der legendäre Dr. Fu Man Chu, stammt auch die wilde Sumuru aus der Feder des englischen Schriftstellers Sax Rohmer. Beide Figuren eint das Streben nach Weltherrschaft, der unbedingte Wille zum Erfolg wird mit Vorliebe durch Mord und Totschlag untermauert. Fu Man Chu schaffte es bereits vor dem zweiten Weltkrieg auf die Leinwand (ab 1929), in den sechziger Jahren (1965-69) verwöhnten fünf Fu Man Chu Streifen den geneigten Filmfreund, in allen fünf Werken verkörpert der einzigartige Christopher Lee den skrupellosen Superschurken. Sumuru brachte es in den flotten Sixties immerhin auf zwei Filme. Auf den hier kurz vorgestellen "Sumuru die Tochter des Satans", folgte 1969 der von Jess Franco inszenierte Flick "Die sieben Männer der Sumuru" (The Girl from Rio). Lindsay Shonteff nahm beim ersten Höllenritt der lüsternen Amazone auf dem Regiestuhl Platz, der 2006 verstorbene Regisseur drehte immerhin mehr als zwanzig Filme, ist aber leider nur noch einem kleinen Publikum bekannt. Den Zuschauer erwartet eine kurzweilige Agentensause, coole Helden, schrullige Typen und eine stattliche Anzahl schöner und bööööser Frauen. Wer nach Logik, Sinn und Verstand schreit, der macht vermutlich besser einen weiten Bogen um diesen Film. Mit Sumuru taucht der Fan in ein herrlich prickelndes Abenteuer ein, kann mit Genuss in der Welt der sechziger Jahre versinken. Freunde dieser Epoche bekommen die Vollbedienung auf dem Tablett serviert, inklusive stimmungsvoller Kulissen, Klamotten und Knarren.
George Nader ist vor allem durch seine Darstellung des Romanhelden Jerry Cotton in Erinnerung geblieben, dem er in acht Filmen (1965-69) ein Gesicht gab. Mir kommt Nader oft wie ein Verwandter von Norman Bates vor, obschon er uns gern als kleiner Bruder von James Bond verkauft wird. Was solls, irgendwie eiert Nader auf liebenswerte Art durch den Film. Spätestens wenn Frankie Avalon ihm Blumen ans Krankenbett bringt und Nader diese Geste mit dem selbstironischen Spruch "Bin ich eine Diva?" quittiert, hat der gute George sich auch meine Zuneigung erarbeitet. Ein hagerer Homosexueller rettet die Welt und alle Frauen liegen ihm zu Füßen. Das nenne ich subversiv, mutig und herrlich erfrischend, sehr schön, ein Faustschlag in die Fratzen reaktionäner Betonköpfe. Frankie Avalon fungiert als Co-Held, in erster Linie hangelt er sich auch "irgendwie" durch das Szenario, taumelt nahezu ohne Atempause auf dem schmalen Grat zwischen Spassvogel und Nervensäge umher. Nicht minder grotesk Wilfrid Hyde-White in der Rolle des britischen Geheimdienstoffiziers, der seine Schäflein mit schelmischer Cleverness vor sich hertreibt. Der Mann bekommt was er erwartet, notfalls hat der Gentleman ein geeignetes Druckmittel in der Hinterhand, welches er bei Bedarf mit diebischer Freude genüsslich ausspielt. Klaus Kinski taucht zwar lediglich in einer kleinen Neben(doppel)rolle auf, zieht aber richtig fett vom Leder. Nein, er keift nicht hysterisch herum, diesmal gibt er einen dauerspitzen Bock, der sich als erstaunlich tuntiger Weiberheld präsentiert. Schaut euch ganz genau die Szene an, in der er der vor dem Gesicht holden Blondine Maria Rohm seine Zunge aus dem Maul springen lässt, ich bin vor Freude auf dem Sofa rumgehüpft! Kinski total irre, aber doch völlig anders als vermutet, grandios! Zeit für die Damen! Shirley Eaton gefällt mir als Sumuru sehr gut, macht bitte nicht den Fehler sie mit Chris Lee zu vergleichen, dessen Dominanz Eaton selbstverständlich zu keiner Zeit erreichen kann. Ehrlich, wer könnte sich mit Herrn Lee messen, also übt Nachsicht mit Frau Eaton! Sumuru ist böse, sexy und scharf, wer will ihr da den Griff in Richtung Weltherrschaft verübeln. Von mir aus, ich stelle mich gern als Lustsklave zur Verfügung. Maria Rohm gerät ins das nähere Umfeld der angehenden Weltherrscherin, ihr Schauspiel wirkt noch sehr hölzern, in den folgenden Jahren machte sie in dieser Hinsicht deutliche Fortschritte. Ansonten ist mir vor allem Patti Chandler aufgefallen, die als Helferlein Sumurus nicht viel mehr leistet als ständig ohne erkennbaren Sinn zu lächeln. Aber wie sie lächelt, mhhhm, da möchte ich sofort in den Bildschirm hüpfen. Damit genug zur vor der Kamera agierenden Riege, es wäre ermüdend die Namen der weiteren Schönheiten und Gesichtsruinen aufzulisten, dazu bleiben die Randfiguren zu beliebig.
"Sumuru die Tochter des Satans" pendelt "irgendwo" (schon wieder eines dieses "irgend..." Wörter) zwischen Fu Man Chu, James Bond und Irrsinn umher, manchmal eine Spur zu brav, hier und da eine Prise zu blöd (was eventuell auf das Konto der deutschen Synchronisation gehen mag), bekommt aber immer "irgendwie" die Kurve, ist zu keiner Sekunde langweilig. Ernsthaftigkeit kann man der deutschen Synchro nicht vorwerfen. Teils haut sie uns plumpe Kalauer um die Ohren, jedoch ist auch angenehme Ironie auszumachen, die Synchro ist durch und durch ein Kind ihrer Zeit, Tarnung zwecklos. Für mein persönliches Phrasenschwein: Sumurus erster Auftritt ist ein putziges Knuffelchen mit jeder Menge Wohlfühlatmosphäre! Sicher nicht die Speerspitze bester Unterhaltung aus den Sechzigern, aber für Fans und Süchtlinge eine wahre Wonne! Ich verzichte auf eine Bewertung per Punkteskala, warum Liebe und Leidenschaft immer in ein Korsett pressen?
Einsteiger greifen zunächst zu Dr. Fu Man Chu, die entsprechende DVD-Box mit allen fünf Filmen aus den sechziger Jahren ist zum kleinen Preis erhältlich. Ihr wollt mehr? Dann holt euch "Sumuru die Tochter des Satans" ins Haus! Die DVD ist der Startschuss zur Reihe "Special Screenings", bald folgt mit "Teufelskreis Y" (Twisted Nerve, Großbritannien 1968) die #2 der Kollektion (eine längst überfällige Veröffentlichung, die ich gern der bereits vorhandenen UK-DVD zur Seite stelle). "Sumuru die Tochter des Satans" wird auf der Scheibe in der ungekürzten Kinofassung angeboten, die längere Originalversion ist leider nicht enthalten. Kürzungen sind generell skeptisch zu betrachten, in diesem Fall kann aber mit gutem Gewissen von einer alternativen Version gesprochen werden. Die enthaltene Fassung funktioniert, trotzdem wäre ich sehr gern zusätzlich in den Genuss der längeren Version gekommen (bei dem für die DVD aufgerufenen Kurs kein unverschämter Wunsch). Dennoch will ich nicht nörgeln, der Dank überwiegt, ich habe mich sehr über die Verfügbarkeit des Streifens gefreut! Qualitativ wird dem Zuschauer ein schönes "Kinobild" geboten, die Schärfe ist solide, die Farben frisch. Kratzer und kleine Jump Cuts werden "Sterilglotzern" sauer aufstossen, aus meiner Sicht verstärken sie die das "wohlige Nostalgiefeeling". Der Bonusbereich gibt eine Wochenschau aus der Premierenwoche (28/1967) her, den deutschen Kinotrailer und eine hübsche Bildergalerie. Weiterhin liegt ein Booklet bei, die DVD kommt in einem Amaray-Clone daher (warum kein Original-Amaray, dieser Titel ist keine Wühltischware!), das Case steckt in einem Schuber. Besagter Schuber wurde ansprechend gestaltet, transportiert die Stimmung alter Motive mit gutem Gespür in die heutige Zeit.
Fazit zum Film: Für Fortgeschrittene, Fans und sonstiges Gezücht! Fazit zur DVD: Macht nicht wunschlos glücklich, stellt allerdings einen guten Auftakt der Reihe dar, die ich zukünftig sehr wohlwollend und interessiert im Auge behalten werde. Die eingeschlagene Marschrichtung passt, mit ein wenig Feinarbeit könnten folgende Veröffentlichungen echte Überflieger werden!
Lieblingszitat:
"Was soll das? Ich habe meine Krankenversichrung immer pünktlich bezahlt!"